Arningkai – Arningstraße mit Luftschutzturm (links)
Arningkai, Arningstraße
benannt nach Johann Carl Gottlieb Arning – Landherr der Hamburger Marschlande, Senator im Rath der Stadt.
Nach seiner Promotion 1808 kam der in Minden geborene Arning nach Hamburg, um sich hier als Advokat nieder zu lassen. Am 15. April 1835 wurde er Senats-Mitglied im Rath der Stadt, dem er bis zu seinem Tode angehörte.
Johann Carl Gottlieb Arning war verheiratet mit Henriette Wilhelmine, geb. Oppenheimer. Sie war die Tochter des Hamburger Kaufmanns Jacob Amschel Oppenheimer (1778-1845) und seiner Frau Esther, geb. Heckscher. Ihr Sohn war der spätere Landgerichtspräsident Christian Arning (1824-1909).
Die Luftschutztürme
oder Spitzbunker werden im Volksmund auch Betonzigarre oder Zuckerhut, im Englischen „ant hill bunker“ (Ameisenhügel-Bunker) genannt. Ihre Konstruktion geht auf Leo Winkel zurück. Am 18. September 1934 wurde die Konstruktionsidee für Winkel als Patent mit der Nummer 658344 im Reichspatentamt registriert. Die Firmenanmeldung „Winkel & Co. Duisburg – zum Bau von Luftschutztürmen“ datiert vom 31. Dezember 1936. Das Gründungskapital betrug 15.000 RM. Die Winkeltürme, die je nach Auslegung bis zu 600 Personen fassten, wurden von der Firma entwickelt und nach Lizenzvergabe auch von zwölf führenden großen Bauunternehmen Deutschlands errichtet. Jedes Bauwerk musste dabei einen Hinweis auf die Konstruktionsfirma und das ausführende Bauunternehmen aufweisen.
Direkt am Wasser gelegen ist der Fähranleger Teufelsbrück eine sehr gute Stelle um Schiffe bei der Ein- oder Ausfahrt hier am Hamburger Hafen zu beobachten und zu fotografieren. 2009 wurde der Platz am Fähranleger neu gestaltet. Ausflügler, ob als Fußgänger oder Radfahrer, können hier den schönen Ausblick auf die Elbe geniessen. Für Radfahrer wurden zahlreiche Fahrradbügel installiert.
Die Fähre 64 und der Airbus-Shuttle laufen den Anleger an. Wenn man nach Finkenwerder übersetzt kommt man mit der Fährlinie 62 bis in die Innenstadt zu den St. Pauli Landungsbrücken. Die Busse 21, 36, 39, E86 und 286 haben ihre Haltestellen (Teufelsbrück (Fähre)) direkt an der Elbchausse.
Von zwei Schleppern wird das Containerschiff „San Felix“ in Empfang genommen. Der Lotse geht von Bord und die „Bugsier 2“ und „Bugsier 9“ übernehmen nun das Kommando bis zum Festmachen am Kai.
Er heißt wie ein Wal und in seinen Bauch passen 47 Tonnen: Der riesige Transportflieger „Beluga“ von Airbus hob das erste Mal vor 20 Jahren ab.
Die primäre Aufgabe des „fliegenden Walfischs“ ist es, Airbus-Komponenten für die Endmontage zwischen Toulouse, Hamburg, Sevilla und acht weiteren Standorten in Europa zu transportieren. Die Beluga-Flotte befindet sich im Besitz von Airbus Transport International (ATI), einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Airbus Group, die speziell für den Betrieb dieses Typs gegründet wurde.
Im Laufe der Zeit wurde die Beluga auch für Charterflüge verwendet, um eine Vielzahl von speziellen Lasten, einschließlich Raumstation Komponenten, große Kunstwerke, industrielle Maschinen und intakte Hubschrauber zu transportieren. Das Nutzvolumen des Frachtraums beträgt 1.400 m³.
Die Anne-Sofie gehört zu den Schwergutfrachtschiffen der Baureihe Sietas Typ 176 und wurden in der Hamburger Schiffswerft J. J. Sietas in Neuenfelde entwickelt. Insgesamt wurden vier Einheiten gebaut: Frauke 02.2008, Anne-Sofie 04.2008, Trina 11.2008 und die Regine in 04.2009.
Die Schiffe sind 159,80 Meter lang und 24,34 Meter breit. Die Rümpfe wurden in Sektionsbauweise hergestellt. Die beiden Hauptkräne waren bei Indienststellung der Schiffe die leistungsfähigsten Turmdrehkrane der Welt. Meine Foto’s zeigen 2 Sektionen der Anne-Sofie kurz vor der Auslieferung nach Hamburg im Hafen Świnoujście in Polen im Januar 2008.
Das Reichsbahnausbesserungswerk Berlin an der Warschauer Straße war seinerzeit der älteste Betrieb in Friedrichshain. Die Hauptgebäude des Werkes lagen dabei südlich der Revaler Straße, lediglich die westliche Begrenzung des Grundstücks reicht an die Warschauer Straße heran. Eröffnet wurde der Betrieb am 1. Oktober 1867 als „Königliche Eisenbahnhauptwerkstatt Berlin II“ der Königlichen Direktion der Ostbahn in Bromberg. Die Königliche Ostbahn führte damals über Königsberg (Ostpreußen) bis zur russischen Grenze und hatte ihren westlichen Endpunkt im alten Ostbahnhof (nicht zu verwechseln mit dem heutigen Berliner Ostbahnhof, ursprünglich Frankfurter Bahnhof) am Küstriner Platz, dem heutigen Franz-Mehring-Platz. Der Betrieb diente der Instandhaltung von Lokomotiven sowie Personen- und Güterwagen, zuletzt vornehmlich von Kühlwagen. Die Anzahl der hier angestellten Arbeiter erreichte bereits nach wenigen Jahren 600 Personen und der Betrieb wurde entsprechend ausgebaut. Ein weiterer Ausbau erfolgte 1882 nach Eröffnung der Stadtbahn, die Beschäftigtenzahl stieg auf 1200 Angestellte. Mit der Bildung der Deutschen Reichseisenbahnen wurde der Betrieb dann zum Reichsbahnausbesserungswerk (RAW).
Im Jahr 1967 erhielt das Werk zum 100-jährigen Jubiläum den Namen des im nationalsozialistischen Deutschland ermordeten bayrischen Kommunisten Franz Stenzer und wurde so zum RAW „Franz Stenzer“.
Am 31. Oktober 1991 wurde die schrittweise Stilllegung des Werks aufgrund der „gestiegenen Reparatur- und Wartungskapazitäten im wiedervereinigten Deutschland“ bis 1995 verkündet und durchgeführt. Die Farbgebungshalle wurde erweitert und seit 1995 vom Unternehmen Talgo Deutschland zur Restaurierung von Talgo-Nachtzügen verwendet. Sie bietet 100 Beschäftigten Arbeit. Einige Gebäude sind seit 1999 an den Friedrichshainer Kulturverein RAW-tempel e. V. vermietet, der hier vor allem interkulturelle Projekte durchführt.
Heute ist der überwiegende Teil des Areals an verschiedene Kultur- und Sporteinrichtungen (Skaterhalle, Kletterkegel, Badehaus Szimpla), Konzerthallen und Liveclubs (Astra, Cassiopeia), Galerien (RAW ART, Urban Spree), Clubs (Suicide Circus, RAW Club) und gastronomische Betriebe verpachtet. Im Sommer erweitert sich das Angebot um ein Open Air Kino (Inselkino). An den Sommerwochenenden finden regelmäßig Flohmärkte statt. Im Oktober 2015 wurde bekannt, dass der östliche Teil des Areals an die International Campus AG aus München verkauft wurde, die bundesweit Studentenwohnanlagen baut.
Das Schiffshebewerk Niederfinow ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Es wurde am 21. März 1934 in Betrieb genommen und liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow/Brandenburg.
„Die Höhe des Hebewerks beträgt 60 Meter, die Länge 94 Meter und die Breite 27 Meter. Zur Überwindung des Höhenunterschieds von 36 Metern benötigt der Trog fünf Minuten. Die Gesamtdauer einer Schleusung beträgt 20 Minuten. Das Schiffshebewerk besteht aus einer 14.000 Tonnen schweren und mit fünf Millionen Niete zusammengehaltenen Stahlkonstruktion, die auf Stahlpfeilern steht. Gegründet wurde das Bauwerk mit stahlbewehrtem Beton, der bis zu 22 Meter tief eingebracht wurde. Die Grundplatte ist vier Meter dick. Der Oder-Havel-Kanal wird mit einer ebenfalls genieteten Trogbrücke mit einer Masse von 4000 Tonnen an das Oberhaupt des Hebewerkes herangeführt. Der mit Wasserfüllung 4290 Tonnen schwere Trog ist 85 Meter lang, 12 Meter breit und hat eine Wassertiefe von 2,50 Metern. Er hängt hier an 256 Stahlseilen (Durchmesser 52 mm), die über Umlenkrollen (Durchmesser 3,50 Meter, Masse jeweils fünf Tonnen) geführt mit 192 Ausgleichsgewichten aus Beton mit einem Gewicht von ebenfalls 4290 Tonnen den Trog ausbalancieren. Um die wandernde Seillast der Stahlseile zu eliminieren, werden vier Seilgewichtsausgleichsketten verwendet. Die Sicherheit der Führung an den Seilen wird durch eine Spannvorrichtung erreicht, bei der die Hälfte der Seile den Trog tatsächlich trägt und die andere Hälfte ungespannt als Reserve mitgeführt wird.
Den symmetrischen Antrieb über eine Triebstockverzahnung realisierte man mit Gleichstrommotoren, die ihrerseits mit einer Ringwelle untereinander verbunden sind. Durch diese Anordnung wird synchrones Drehen der vier Triebstockritzel erreicht. Die Motoren haben eine Leistung von je 55 Kilowatt und werden von einem Leonardumformer (Wechsel- zu Gleichstrom) versorgt. Weiterhin werden vier vertikal am Trog montierte Gewindewellen („Drehriegel“) angetrieben, die ihrerseits je in ein geschlitztes Innengewinde („Mutterbackensäule“) entlang des Fahrweges des Troges eingreifen. Dabei handelt es sich um eine Sicherung gegen Abstürzen oder Hochgerissenwerden des Troges bei Seilbrüchen bzw. Auslaufen des Troges. Das Gewinde hat im Normalfall Spiel. Erst bei einer Havarie stützen sich die Drehriegel im Muttergewinde ab: gegen unten beziehungsweise gegen oben.“