„Das heute als Bürogebäude genutzte Bauwerk war ursprünglich ein in den 1960er Jahren erbautes Fischkühlhaus, dessen Obergeschosse an Überzügen abgehängt waren, die optisch in der Dachfläche verschwanden. Diese Konstruktion war notwendig, da die wasserseitigen Stützen nur das Gewicht der Halbportalkräne tragen konnten.“
Der ehemalige Sitz der Oberpostdirektion Hamburg, die Postpyramide, wurde 1977 fertiggestellt. Einst als „Affenfelsen“ verspottet, war die Büroburg Sinnbild für die seelenlose Betonarchitektur der 1960er/70er Jahre. Andere priesen den Betonkomplex als erhaltenswertes Architektur-Relikt des Brutalismus.
Da eine Sanierung wegen der Asbestverseuchung, mangelhaftem Brandschutz sowie ungünstiger Raumzuschnitte unwirtschaftlich gewesen wäre wird nun der Gebäudekomplex abgebrochen.
Die Pläne für das Neubau-Projekt mit Namen „Ipanema“ sollen 520 Wohnungen, Büros und Läden beinhalten.
Baubeginn der Speicherstadt war 1883. Dabei wurden die ab dem 16. Jahrhundert entstandenen Wohnviertel auf den Elbinseln Kehrwieder und Wandrahm abgerissen. Kehrwieder galt als Arbeiter- und Handwerkerviertel mit sehr enger Bebauung. der Wandrahm war vor allem mit mit Kaufmanns- und Bürgerhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert bebaut. Im Zuge der Baumassnahmen wurden 1.100 Häuser abgerissen. Es mussten 20.000 Menschen umgesiedelt werden. Viele kamen in den schnell erbauten Arbeitervierteln Barmbek und Hammerbrook unter. Kaufmannsfamilien und Bürger vom Wandrahm bauten ihre Sommerhäuser an der Alster oder Elbe zu Hauptwohnsitzen um.
Notwendig wurde der Bau der Speicherstadt mit der Reichsgründung 1871 und dem damit verbundenen Zollanschlussabkommen von 1881 um die Aufnahme der Stadt Hamburg in den Deutschen Zollverein zu ermöglichen. Um den Handel im Hafen nicht durch Zölle zu belasten, wurde die Schaffung eines Areals nötig, das als Freihafen nicht dem deutschen Zollgebiet angehörte. In dieser Enklave sollte weiterhin das angestammte Privileg der Hamburger Kaufleute gelten, Importgüter zollfrei lagern, veredeln und verarbeiten zu dürfen. Als Hamburg 1888 dem Deutschen Zollverein beitrat, wurde termingerecht der erste Abschnitt der Speicherstadt als Freihafengebiet eröffnet. 1898 war das Bauprojekt zu zwei Dritteln fertiggestellt. Die weiteren Bauarbeiten im östlichen Teil konnten noch vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 beendet werden. Die Speicherstadt bestand ursprünglich aus 17, heute 15, Lagerkomplexen, die als Blöcke von A–X, unter Auslassung von F, I, alphabetisch nummeriert sind. Die Blöcke Y und Z, die für die Ericusspitze vorgesehen waren, wurden nicht mehr gebaut.
Durch die Zunahme des Containerumschlags und der damit verbundenen Verlagerung der Umschlagplätze sowie automatisierter Lagerverwaltungssysteme, die die Erfassung unverzollter Ware an jedem Ort ermöglichen, wurde der Freihafenstatus der Speicherstadt entbehrlich. Im Jahre 2003 wurde die Freihafengrenze verlegt und zunächst der Bereich Kehrwieder aus dem Freihafengebiet herausgenommen. Seit 2004 liegt das gesamte Gebiet der Speicherstadt außerhalb des Freihafens und ist somit – mit Ausnahme der zahlreichen Teppichlager – zollrechtlich Inland. Die Zollgrenze verlief zunächst weiter südlich kurz vor den Hamburger Elbbrücken und wurde 2013 vollkommen abgeschafft. Diese Verlagerung diente der Vorbereitung für den Aufbau der HafenCity, die auch die historische Speicherstadt umfasst.
Am 5. Juli 2015 wurden die „Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus“ auf der 39. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Bonn in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
„Der Stadtplaner Bernhard Hermkes gewann 1955 einen Wettbewerb für die Gestaltung des Ernst-Reuter-Platzes. Durch seinen städtebaulichen Entwurf waren die Abmessungen und Geschosszahlen der Gebäude rund um den Platz vorgegeben. Die Architekten Paul Schwebes und Hans Schoszberger planten daraufhin das an der Ecke Bismarckstraße/Otto-Suhr-Allee für rund zehn Millionen Mark errichtete Hochhaus.
Der Stahlbetonskelettbau hat eine Fassade aus Sichtbeton. Die Aufzugsanlage mit insgesamt fünf Aufzügen befindet sich in der Mitte des Gebäudes, wobei der Lastenaufzug im Laufe des Jahres 2007 zu einem Feuerwehraufzug umgebaut wurde. Die beiden Treppenhäuser sind als schmale Türme außen an die Seiten des Hochhauses angesetzt und werden vor allem als Fluchttreppe genutzt. An Vorder- und Rückfront sind vier vertikal verlaufende und sich nach oben verjüngende Stützen aus Stahlbeton. Zum Ernst-Reuter-Platz hin zieht sich auf dem fensterlosen linken Seitenband von oben nach unten der Schriftzug „TECHNISCHE UNIVERSITÄT“; ebenfalls links ist auf dem Dach aktuell (2015) das Logo der Deutschen Telekom als Leuchtreklame aufgestellt. Früher stand vertikal „TELEFUNKEN“ und auf dem Dach war rechts das Kürzel der Muttergesellschaft AEG zu sehen.
Der Haupteingang liegt zum Platz hin, wo Erdgeschoss und erstes Obergeschoss mit großen, schaufensterartigen Verglasungen versehen sind. Die Fensterreihen werden durch waagerechte vorkragende Gesimse betont. Die Brüstungen sind mit Mosaiken aus grün-schwarzem Glas verkleidet. Auf der Westseite befindet sich ein zum Haus gehörender kleiner Parkplatz mit einem weiteren Eingangsbereich.
In zwei Umbauphasen wurden zwischen 2005 und 2007 mehrere Etagen komplett umgestaltet. Die vorhandene Zellenstruktur der Büros wurde für den damaligen Nutzer Deutsche Telekom Laboratories (heute: Telekom Innovation Laboratories) in eine offene Bürolandschaft mit Desksharing-Arbeitsplätzen umgebaut. Das Konzept wird durch sehr individuell gestaltete Besprechungsräume, Denkerzellen und eine interne Cafeteria für informelle Kommunikation bestimmt. In der zweiten Umbauphase entstand auch eine neue Laboretage im 15. Obergeschoss und ein Konferenzbereich im 20. Obergeschoss. Das innovative Konzept zur Lichtsteuerung wurde im Februar 2007 mit dem internationalen DALI-Preis ausgezeichnet. Des Weiteren erfolgte im gesamten Gebäude die Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen, unter anderem durch das Einbringen einer Wassernebel-Löschanlage. Von Juni 2009 bis Mitte 2010 wurde die Westfassade renoviert.“ – Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Telefunken-Hochhaus
Auch dieses Gebäude wurde mit einem – für Berlin so typischen – Spitznamen versehen: Wegen seines Grundrisses bekam das Hochhaus den Namen „Brikett“.
Die Tanzenden Türme oder Tango-Türme stehen in Hamburg an der Reeperbahn Nr. 1 auf einem Dreieck zwischen den Straßen Reeperbahn, Zirkusweg und Beim Trichter. Sie befinden sich am Eingang zum Stadtteil St. Pauli, in unmittelbarer Nähe zum U-Bahnhof St. Pauli und Spielbudenplatz. Die Türme wurden in der Zeit von September 2009 bis Mitte 2012 nach Plänen des Architekturbüros BRT (Bothe, Richter, Teherani) fertiggestellt und vom Strabag-Konzern finanziert. Das auffälligste Merkmal des preisgekrönten Entwurfs ist die geknickte Fassadenkonstruktion aus Glas und Stahl.
Hauptmieter der Büroräume sind die Hamburger Gesellschaften des Strabag-Konzerns. Mit rund 500 Mitarbeitern beziehen sie etwa 15.000 m² des Gebäudes. In der 23. und 24. Etage und damit etwa 105 Meter über Elbniveau wurde im Oktober 2013 Hamburgs höchstes Restaurant namens „Clouds“ mit Bar und Dachterrasse eröffnet. Das Gastronomie-Projekt verfügt über eine Fläche von rund 540 m² plus 235 m² Dachterrasse und bietet Platz für insgesamt bis zu 350 Gäste. Betreiber sind die Gastronomen Marc Ciunis und Christoph Strenger sowie der Unternehmer Andreas Fraatz, die bereits andere Betriebe in Hamburg St. Pauli führen.
Im Erdgeschoss der Tanzenden Türme sendet der Musiksender Radio Reeperbahn. Offizieller Sendestart war am 10. November 2012. Der Musikclub „Mojo Club“, der schon die Vorgänger-Immobilie für Musikveranstaltungen nutzte, bietet auf 1600 m² Fläche in einem Teil des Erdgeschosses sowie auf zwei Ebenen im Untergeschoss Platz für 800 Besucher. Damit eröffnete ein Trendsetterclub von St. Pauli – zehn Jahre nachdem er offiziell schließen musste – wieder.
Auf dem Gelände befand sich von 1889 bis 1942 das beliebte Tanzlokal „Zum Trichter“. 1958 wurde hier die Astra-Bowlingbahn mit dem China-Restaurant „Mandarin“ errichtet. Von 1962 bis Ende 1988 befand sich hier neben dem Mandarin auch das Musikgeschäft „Music City“. Aufgrund des geplanten Abrisses (Asbest) stand das Gebäude dann allerdings lange leer. Von 1991 bis 2009 wurden die Räume des China-Restaurants als „Mandarin-Kasino“ und später als „Mojo Club“ für Musik-Veranstaltungen genutzt. In die gut 2000 m² der leerstehenden Bowling-Bahn zog 2004 die Künstlervereinigung SKAM e.V. ein.
Er heißt wie ein Wal und in seinen Bauch passen 47 Tonnen: Der riesige Transportflieger „Beluga“ von Airbus hob das erste Mal vor 20 Jahren ab.
Die primäre Aufgabe des „fliegenden Walfischs“ ist es, Airbus-Komponenten für die Endmontage zwischen Toulouse, Hamburg, Sevilla und acht weiteren Standorten in Europa zu transportieren. Die Beluga-Flotte befindet sich im Besitz von Airbus Transport International (ATI), einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Airbus Group, die speziell für den Betrieb dieses Typs gegründet wurde.
Im Laufe der Zeit wurde die Beluga auch für Charterflüge verwendet, um eine Vielzahl von speziellen Lasten, einschließlich Raumstation Komponenten, große Kunstwerke, industrielle Maschinen und intakte Hubschrauber zu transportieren. Das Nutzvolumen des Frachtraums beträgt 1.400 m³.
Pepper wurde als Sohn eines Klavierfabrikanten in Berlin geboren. Nach dem Abitur ging er zunächst an die Pariser Sorbonne, um Jura zu studieren. Er brach das Studium jedoch bald ab, um eine eigene Firma zu eröffnen. Im Jahr 1933 besaß er eine Lizenz als Rundfunk-Großhändler, seine Firma residierte in der Ritterstraße, unweit des Berliner Zentrums.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg er erst in die Reparatur von Rundfunkgeräten und später in den Großhandel mit Rundfunk- und Fernsehgeräten ein. Ab 1958 wurde er Bauherr und Investor: er errichtete mehrere Hochhäuser am Berliner Ernst-Reuter-Platz. 1961 entstand das „Kaufzentrum Siemensstadt“. Im gleichen Jahr erwarb Pepper die Kant-Garagen. Bekannt wurde er durch die Errichtung des Berliner Europa-Centers direkt neben der Berliner Gedächtniskirche, das von 1963 bis 1967 entstand. Die Errichtung des Europa-Centers mit einem Bauvolumen von damals 71 Millionen D-Mark gelang Pepper mit relativ geringen Eigenmitteln. Er lockte zahlreiche Investoren mit günstigen Abschreibungsmöglichkeiten und durch Ausnutzung der speziellen Förderung für West-Berlin an. „Der Spiegel“ sprach 1964 in einem Artikel von einer „Goldgräber-Kalkulation“.
Pepper Haus, Berlin, Ernst-Reuter-Platz
Ernst-Reuter-Platz
Aufgrund starker Kriegszerstörungen wurde 1955 ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt. Über seine genauen Hintergründe ist wenig bekannt. Die fundiertesten Forschungen lieferte Dagmar Gausmann, der zufolge neben dem Siegerprojekt von Bernhard Hermkes ein weiteres Modell von Willy Kreuer Eingang in die tatsächlich vorgenommene Gestaltung fand.
Der Platz mit einer lichten Weite zwischen 180 bis 230 Metern wird dominiert von einem Kreisverkehr mit gestalteter grüner Mittelinsel und einer ihn umgebenden Hochhausbebauung in lockerer Bauweise. Der Platz gilt neben dem Hansaviertel als eines der prägnantesten Beispiele des Städtebaus der Nachkriegsmoderne im damaligen West-Berlin, insbesondere des Postulats der „autogerechten Stadt“. Die ursprünglich spitzwinkligen Anschlüsse der Otto-Suhr-Allee, Hardenbergstraße und Marchstraße wurden so verschwenkt, dass sie rechtwinklig in die Kreisbahn einliefen. Die Hertzallee (vormals: Kurfürsten-Allee) störte das Konzept und wurde daher an der Fasanenstraße abgeriegelt.
Am Platz stehen bedeutende Solitärbauten, unter anderem das 1956/57 errichtete Osram-Haus (Nr. 8, seit 2009 Sitz der Teles AG) von Bernhard Hermkes, das Telefunken-Hochhaus (Nr. 7, 1958–1960, Technische Universität/Telekom) von Schwebes & Schloszberger, das IBM-Haus (Nr. 2, 1960–1962) von Rolf Gutbrod, das Pepper-Haus (Nr. 9/10, 1960–1963, Gravis-Flagshipstore und SRH Hochschule) von Sobotka & Müller, das Bürohaus (Nr. 6, 1969–1974) von Bernhard Binder und schließlich das Raiffeisenhaus (Nr. 3–5, 1971–1974, seither Signal Iduna-Direktion) von Risse und Geber. Die Anordnung folgte der Konzeption Hermkes, eine freie und nicht geschlossene Platzform zu entwickeln, deren Gebäudeanordnung insbesondere als Bewegung aus dem fahrenden Auto heraus erlebt werden kann.