Am Sandtorhafen


Bei seiner Eröffnung am 11. August 1866 war der Sandtorhafen das erste künstlich geschaffene Hafenbecken Hamburgs. Nun konnten Seeschiffe, längsseits am Kai liegend, abgefertigt werden. Mit Hilfe von dampfgetriebenen Kranen („Brownsche Dampfkrane“) konnten die Waren aus den Laderäumen der Schiffe direkt in die Kaischuppen geliftet oder auf Eisenbahnwaggons bzw. Pferdefuhrwerke abgesetzt werden. Dieses neue Umschlagskonzept revolutionierte den bis dahin eher beschaulichen Warenumschlag der im Strom liegenden Segelschiffe, innerhalb weniger Jahrzehnte entstanden nach diesem erfolgreichen Grundmuster immer neue, größere und modernere Hafenbecken beidseits der Norderelbe. Seither gilt der Sandtorhafen als Keimzelle des „modernen Hafens“.

Erst mit dem Niedergang des klassischen Transports von Stückgut durch die weltweite Einführung der Container verlor der Sandtorhafen in den 1980er Jahren endgültig seine Bedeutung. Die letzten hölzernen Kaischuppen waren schon 1984 abgebrochen worden, die Kaiflächen verkamen zu Industriebrachen. Der Sandtorhafen verschlickte zusehends.

1997 machte ein städtebauliches Großprojekt Furore: Auf dem Gelände des nördlichen Freihafens sollte zwischen Speicherstadt und Norderelbe die neue HafenCity entstehen. Erst mit der Mittelbewilligung für die Ausbaggerung des verschlickten Sandtorhafens im Jahre 2007 konnte mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden.

Text überarbeitet, Originaltext: http://www.sandtorhafen.de

 

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